Leben und Werk von Nikolaus Reinartz,
Pfarrer und Heimatforscher - Ein Projekt von Nikola-reinartz.de und Nikolaus-reinartz.de





Die Alten Glasgemälde im Kreuzgang der
Prämonstratenser-Abtei Steinfeld in der Eifel und ihre Stifter
von Nikola Reinartz





FENSTER XXIV

Das Fenster wurde von drei Pfarrern aus Steinfeld 1555 gestiftet: Johannes Merck, Pastor in Wehr 1), Johannes Indensis, Pastor in Vritztorff 2), und Gerhardus Oleff, Pastor in Ripstorff 3). Das erste Stifterbild (37) ist erhalten: ein Engel mit Spruchband vere scio . . ." - wohl die Stelle Job 19, 25 - weist den knieenden Stifter aufwärts zu der Darstellung, der Auferstehung am jüngsten Tage auf dem Hauptbild; hinter dem Stifter sehen wir den hl. Johannes mit dem Kelche; im Nebenbild nochmals St. Johannes und das Weib mit dem Kinde aus der Apokalypse. Johannes Indensis (aus Kornelimünster) hatte als Patron den hl. Kornelius mit den Insignien der päpstlichen Würde. Der Pfarrer von Ripsdorf hatte den Pfarrpatron, den hl. Johannes den Täufer; der Psalmvers „Si iniquitates ... (Wenn du der Missetaten gedenken willst), Ps. 129, 3, wohl mit Beziehung auf das darüber dargestellte jüngste Gericht.

Stifter: Johann Merck, Pastor in Wehr (Sr), Johann Muisch von Korelimünster, Pastor in Fritzdorf (Sm), Gerhard von Olef (vgl. F VII), Pastor in Ripsdorf (Sl)

Anmerkungen:

  1. Zu Wehr siehe die Fenster XVII und XX. Nach dem Liber pastorum S. 26 wurde Johannes Merkensis, vordem Prior in Steinfeld, 1551 zum Pfarrer von Wehr ernannt. Er starb daselbst 1590.

  2. Über Fritzdorf siehe Fenster XXI. Johannes Muisch Indensis, vordem Supprior in Steinfeld, wurde nach dem Liber pastoraam S. 271, 290 1542 Pfarrer in Bengen, 1549 Pfarrer in Fritzdorf; vgl. auch P. Heusgen, Geschichte der Pfarreien der Dekanate Meckenheim und Rheinbach (1926) S. 96. Bei Redlich a. a. O. II 1 S. 576 lesen wir, daß bei der Jülichschen Erkundigung 1550 die Nachbarn über den Pfarrer Johannes a sancto Cornelio aussagten: Jeher, lebens und wandels sint die nachbar mit ime noch zufridden, da er kurz aldair koemmen". 1569 dankte er infolge Altersschwäche ab.

  3. Die Pfarre Ripsdorf (Krs. Schleiden) gehörte urkundlich schon 1121 zu Steinfeld. Nach Kirsch in A. Nrh. 2 S. 188 war Gerhard von Olef, der schon als Prior von Niederehe das Fenster VII mitgestiftet hatte, 1530 Pfarrer von Ripsdorf geworden. Die Jülichsche Erkundigung von 1536 (Redlich a. a. O. II 1 S. 561) sagt von ihm: „Der Pastor schickt sich wal und doit dem richen als dem armen; ist ein gut naberman." Auch 1560 sind die Pfarreingesessenen mit ihm zufrieden; altershalber konnte er selber vor der Kommission nicht mehr erscheinen; „hat sein gulden mess getan".


Hauptbild: Christus als Weltenrichter, Auferstehung der Toten und Scheidung der Guten und Bösen zur Rechten und zur Linken.






Hauptbild links (F XXIV Hl)

Petrus und Heilige beim Gericht


Hauptbild rechts (F XXIV Hr)

Johannes Evang. und Heilige beim Gericht







Sockelbild rechts (F XXIV Sr)

Johannes Evang. und Stifter





Kunstgabe des Vereins für christliche Kunst im Erzbistum Köln und Bistum Aachen für das Jahr 1955, herausgegeben von Wilhelm Neuss,
Verlag und Druck: B.Kühlen, M.Gladbach 1955, 182 Seiten.
Historische Kreisbibliothek Euskirchen, Kreismuseum Blankenheim, Inv.-Nr. 1912, Drk1, Ste.





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