Leben und Werk von Nikolaus Reinartz,
Pfarrer und Heimatforscher - Ein Projekt von Nikola-reinartz.de und Nikolaus-reinartz.de





Die Alten Glasgemälde im Kreuzgang der
Prämonstratenser-Abtei Steinfeld in der Eifel und ihre Stifter
von Nikola Reinartz





FENSTER XIX

Das Fenster hat zum Stifter neben Wilhelm Blankenheim, Prior von Meer, der uns bereits als Stifter des Fensters VIII bekannt ist, Joes Nussie, pastor in Creveldia. Es trug die Jahreszahl 1540, stammte also wohl auch noch aus der Regierungszeit des am 28. Okt. 1540 verstorbenen Abtes Simon. Es ragt bereits deutlich in die Zeit der Glaubenskämpfe hinein. Waren es ja die Jahre, in denen der Kölner Erzbischof Hermann von Wied mit seinen lutherischen Reformversuchen begann, die auf die Haltung seines Schwagers Wilhelm von Neuenahr einen nicht unbedeutenden Einfluß hatten. Dieser besaß auch die Grafschaft Mörs, zu der Krefeld gehörte und in der die lutherischen Bestrebungen zuerst dauernd und nachhaltig sich auswirkten 1). Ihnen leistete jedoch der genannte Johann Schue aus Neuß, bereits 1532 in Krefeld als Vicepastor tätig, dann nach der Resignation Wilhelms von Blankenheim 1539-65 daselbst Pfarrer, bis an sein Lebensende heldenmütigen Widerstand. Weder die Vexationen und Beschimpfungen des gräflichen Statthalters von der Lippe, genannt Hoen, noch eine persönliche Unterredung mit dem Junggrafen Hermann von Neuenahr, dem Vorkämpfer des Protestantismus, vermochten den glaubenstreuen Verteidiger der katholischen Religion zum Paktieren zu bewegen 2). Dabei fand er freilich weder an der Patronatsherrschaft, dem Kloster Meer, noch auch an seinen Amtsbrüdern in den Pfarreien immer den wünschenswerten Rückhalt. Ob wir darauf das Bild des Keltertreters mit dem Spruch aus Isaias c. 63: „Die Kelter habe ich allein getreten" beziehen dürfen? Dem Keltertreter wenden sich die beiden Stifter knieend zu, links der alte Pfarrer mit der Darstellung der Enthauptung des hl. Dionysius, des Krefelder Pfarrpatrons, rechts sein Nachfolger mit der Darstellung des Martyriums des Neußer Patrons, des hl. Quirinus.

Stifter: Johann Schue aus Neuß, Pastor in Krefeld (Sr, Sm), Wilhelm von Blankenheim (vgl. F VIII), Prior in Meer (Sm, Sl)

Anmerkungen

  1. Vgl. Ennen, Geschichte der Reformation in der alten Erzdiözese Köln, Grafschaft Mörs S. 213 ff.

  2. Lefranc-Lentzen, Geschichte der Pfarreien des Dekanates Crefeld (1889) S. 121; dort auch S. 111 der protokollarische Bericht über die Unterredung mit den Junggrafen. - Johann Schue hat auch bei der Reform der Abtei Hamborn unter Abt Wilhelm von Wyenhorst mitgewirkt; vgl. Fenster V, Podlech a. a. O.


Hauptbilder: r Kreuzabnahme, m Christi Leichnam im Schoß der Mutter, l Grablegung (32)







Hauptbild links (F XIX Hl)

Grablegung





Kunstgabe des Vereins für christliche Kunst im Erzbistum Köln und Bistum Aachen für das Jahr 1955, herausgegeben von Wilhelm Neuss,
Verlag und Druck: B.Kühlen, M.Gladbach 1955, 182 Seiten.
Historische Kreisbibliothek Euskirchen, Kreismuseum Blankenheim, Inv.-Nr. 1912, Drk1, Ste.





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