Leben und Werk von Nikolaus Reinartz,
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Annalen des Historischen Vereins 139 für den Niederrhein 1941.
Die „Krummel“ von Nechtersheim, ein Eifeler Rittergeschlecht.
Von Nikola Reinartz.





Richard (Reinhard) Krummel von Nechtersheim zu Nettersheim II. und sein Sohn Anton Krummel von Nechtersheim zu Nettersheim.

Richard war vermählt mit Margarete Colyn, Tochter des Aachener Bürgermeisters Melchior Colyn, Herrn zu Beusdal, aus dessen erster Ehe mit Maria Wilhelma von Cortenbach. 56) Margareta, welche 1613 Witwe war, schenkte ihrem Gatten vier Kinder. Melchior, Kanonikus und 1632 Stiftsdekan in Münstereifel, 57) und Margarta, welche 1619 als Patin bei der Taufe eines Töchterchens ihres Vetters Bonifacius von Colyn auf Burg Linzenich bei Zülpich erscheint, damals Schaffnerin und von 1623–40 Meisterin im Kloster Marienthal an der Ahr, 58) hatten den geistlichen Stand gewählt. Ihre Schwester Christine wurde die zweite Gattin ihres Vetters Gottfried, des Sohnes Reinhards von Friemersdorf. Endlich Anton, der nach dem Tode seines Oheims Dietrich, jedoch erst 1622, mit Nettersheim und dem Münstereifeler Burghaus belehnt und 1625 bei der jülichschen Ritterschaft aufgeschworen wurde. 59) Bereits 1600 hatte er ein Mannlehn in dem zum Herzogtum Brabant gehörenden Lommersum (Kr. Euskirchen) erhalten, welches vordem Jan von Mirbach besessen hatte, nämlich den Steinstronk an der Kirche und den Rovelenraedt, wodurch er Lehnsmann der spanischen Krone geworden war. 60) Aus seiner Ehe mit Maria von Wolfskeel, Tochter von Heinrich von Wolfskeel zu Disternich und Margareta von Wylich, hinterließ er nur eine Tochter Elisabeth Maria, welche den Vater, der am 7. Januar 1646 starb, nicht lange überlebte. Da sie unvermählt geblieben war, erlosch mit ihrem Tode am 28. Juni 1652 auf Haus Sinzich der Hauptzweig des Nettersheimer Stammes. Nettersheim wurde jetzt der Zankapfel zwischen den Nachkommen der Schwester Richards, Maria Krummel, und der von Richards jüngerem Bruder Dietrich begründeten Nettersheimer Nebenlinie. Marias Tochter Johanna von Friemersdorf hatte mit ihrem Manne Eberhard von Zweiffel einen Sohn Johann Reinhardt; dieser starb 1667. Sein Sohn Heinrich Bertram, wie der Vater Amtmann von Solingen, war vermählt mit Maria Margareta von Bawyr und sieben Jahre vor Johann Reinhard gestorben. 60a)





Anmerkungen




56)

Zaun, Geschichte der Pfarre Lövenich b. Zülpich, Köln 1895, gibt S. 78 eine Stammtafel der Familie Colyn.

57)

Katzfey I, S. 182.

58)

Schorn, S. 159. Daselbst noch genannt 1683 Wilhelmine von Krummel, Priorin, und 1672 Margareta v. Colyn, Meisterin. Vgl. auch A. J. A. Flament, Oorkonden van de abdij Kloosterrade, Maastricht 1869, S. 226, 239, 287.

59)

Die Aufschwörungstafel bei Fahne II, S. 27 ist falsch zusammengestellt.

60)

Gräflich Schaesbergsches Archiv, Schloß Krickenbeck (über Kaldenkirchen) K IX, F 1, 1891, Nr. 22 u. 23. – Vgl. oben S. 41, Anm. 48.

60a)

Zur Genealogie der mit den Kr. v. N. mehrfach versippten v. Friemersdorf genannt Pützfeld, vgl. außer Fahne I, S. 105, II, S. 44 im Staatsarchiv Düsseldorf Reichskammergericht H 1212 und Jül. Lehen Nr. 115. – Eine Abstammungstafel der v. Zweiffel ebd., Jül. Lehen, Nr. 170.





Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, Heft 139, 1941, S. 1–75.



Zu Dietrich II, Peter, Dietrich III S. 43
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